„Jeder Musiker, der die Partituren der komischen Opern analysiert, wird nicht vergebens nach Ernsthaftigkeit und Seriosität suchen.„

 

Arthur Sullivan

Quellekritische Editionen

 

 

Oxford University Press:

Arthur Sullivans Oper „Ruddigore“



Zwar verschafften Opern wie The Mikado, The Pirates of Penzance, Iolanthe oder The Yeomen of the Guard Arthur Sullivan eine unglaubliche Popularität, allerdings litt die Sorgfalt der Darbietung in jahrzehntelanger Theaterpraxis. Eigenmächtige Eingriffe in die dramaturgische und musi-kalische Gestalt der Werke ignorierten Sullivans Forderungen, seine Orchesterfarben und den ernsten Unterton aller seiner Opern angemessen zur Geltung zu bringen.

Als erste Ausgabe einer langfristig geplanten Sullivan-Edition veröffentlichte Oxford University Press jene Oper, die am meisten von Eingriffen in Mitleidenschaft gezogen wurde: Ruddigore. Das 1887 uraufgeführte Werk parodiert unter anderem die Tradition der Gruselgeschichten. Was heute „Hollywood-Ekel“ à la Hannibal und cineastische Kettensägen-Massaker sind, waren einst die „Gothic novels“: Schauermärchen, die bei nüchterner Betrachtung viel allzu Menschliches hinter den Drohgebärden erahnen lassen. In einem Fischerdorf in Cornwall kommt es zu Irrungen und Wirrungen um ein scheinbar biedere Dorfschönheit, die es faustdick hinter den Ohren hat, um vom Schicksal zu bösen Taten verdammte Menschenfreunde und einen Fluch, dessen Erfüllung zu paradoxen Verwicklungen führt. Deutlich zeigt sich in dem Handlungs-tohuwabohu, dass Sullivan von Rossini zum Komponieren für die Bühne inspiriert wurde. Er würzt die Komödie mit einem Chor professioneller Brautjungfern, melodiösen Solo- und Ensembleszenen, einem mitreißenden „Plapper-Terzett“ und der gewaltigen Geisterszene – einem der Höhepunkte in der komischen Oper des 19. Jahrhunderts: Die verblichenen Ahnen treten aus ihren Bildern in der Galerie und bedrängen den armen Robin, das fluchbelastete Erbe der Familie Ruddigore anzutreten.

Die von dem Sullivan-Spezialisten David Russell Hulme edierte Ausgabe greift zurück auf Sullivans Autograph der Partitur und den ersten Klavierauszug aus dem Jahr der Londoner Uraufführung (Musik) sowie das Soufflierbuch und erste Ausgaben des Librettos (Text). In dem neuen Klavierauszug wird der Orchestersatz besser zur Geltung gebracht, während die Partitur neben einem Vorwort von Sir Charles Mackerras, dem Präsidenten der Sir Arthur Sullivan Society, auch einen umfangreichen quellenkritischen Bericht des Herausgebers enthält.

Die mit größter Sorgfalt erarbeitete und gedruckte Edition integriert sämtliche gestrichenen Passagen und berücksichtigt genauestens die ursprünglichen Absichten des Komponisten.



Inhalt des quellenkritischen Berichts (in englischer Sprache):



Hulme, David Russel (Hrsg.): Ruddigore, Oxford University Press 2000.

vocal score (Klavierauszug) Best. Nr. 019 3243520

full score (Partitur) Best. Nr. 019 3243504



Leihgebüren auf Anfrage



Die OUP-Ausgabe bietet die englische Originalfassung für Produktionen mit Übertiteln.

Für Aufführungen in deutscher Sprache ist eine Übersetzung von Ruddigore (von Meinhard Saremba) erhältlich über www.saremba.de/meinhard



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Oxford
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United Kingdom
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